
Liebe Hamburgerinnen und Hamburger,
liebe Korea-Interessierte,
Johannes Gutenberg gilt als Erfinder des modernen Buchdrucks mit beweglichen Lettern. Ab 1450 revolutionierte er die herkömmliche Methode der Buchproduktion. Wussten Sie, dass die UNESCO ein Buch Namens „Jikji“ 2001 offiziell als ältestes mit Metall-Lettern gedrucktes Buch der Welt anerkannt hat? Das Werk wurde nach wissenschaftlichen Erkenntnissen bereits 1377 in Korea gedruckt. Kannte Gutenberg Korea?
Anlässlich des Tags des Koreanischen Alphabets (Hangeul-Nal, Chosonmal-Nal) laden wir Sie gemeinsam mit den Bücherhallen Hamburg und dem Cheongju Early Printing Musem herzlich zum Koreanischen Festival 2019 in die Zentralbibliothek am Hühnerposten ein, um dieser Frage auf den Grund zu gehen und in den angebotenen Workshops die traditionelle Drucktechnik selbst auszuprobieren. Wir wünschen Ihnen und uns viel Spaß.
Ihr Shin-Gyu Kang
Präsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft Hamburg e.V.

Mit Erfindungen ist es so eine Sache: Etwas ist im Rückblick immer nur solange das erste Mal getan worden, bis sich herausstellt, dass anderorts schon viel früher damit begonnen worden war. Diese Überraschung erwartet uns besonders häufig dort, wo unser eurozentrischer Blick viel zu lange Errungenschaften anderer Weltgegenden leichtfertig ausgespart hat. Die UNESCO hat es 2001 bestätigt: Das erste Buch der Welt, das mit beweglichen Metalllettern gedruckt wurde, erschien bereits 1377 in Korea. Zu Recht stellen die Veranstalter des Koreanischen Festivals die Frage: Kannte Johannes Gutenberg Korea? Es mutet fast als Ironie an, dass gerade der Buchdruck, der die massenhafte Verbreitung von Wissen ermöglichte, nun unser selbstverständlich geglaubtes Wissen ins Schwanken brachte.
Zweifellos ist ein Fazit aus der gespürten Überraschung, dass wir alle uns mehr mit Korea und überhaupt mit anderen Ländern und ihren Erfindungen beschäftigen sollten. Von Erfahrungen und Erkenntnissen anderer Weltregionen zu lernen, uns inspirieren zu lassen, unseren Blick zu weiten und Verbindungen herzustellen, das sind die Potenziale von
Kulturaustausch und damit auch des Festivals. Ich möchte der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft Hamburg e.V. ganz herzlich dafür danken, dass sie uns mit diesem Festival eine gute Gelegenheit dafür bieten.